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Wie lange dauert ein Mix im Tonstudio?

Die Dauer eines Mix im Produktionsprozess spielt für den Musiker als auch für den Audio Engineer eine wesentliche Rolle. Es ist nicht unüblich aber nachvollziehbar, dass Sänger ohne Know-how in der Musikprodution davon ausgehen, dass ein Song innerhalb weniger Minuten gemixt ist und sich dann wundern, warum ein Mix auch schon mal mehrere Tage dauern kann. Dieser Blogbeitrag dient dazu, Klarheit darüber zu schaffen, wieso ein Mixdown eine gewisse Zeit einnehmen kann und welche Faktoren für eine längere Bearbeitungszeit sprechen.

Wie lange dauert ein Mix im Tonstudio? Sound Perfect Tonstudio Bielefeld

Mixing - Was ist das?


Der Mix eines Songs oder Podcasts durch einen Audio Engineer ist ein unerlässlicher Schritt in der Fertigstellung und Produktion. Denn in diesem Prozess werden die unterschiedlichen Tonaufnahmen, sei es Gesang, Sprache sowie Instrumente, in ein ausgewogenes Klangbild verwandelt, sodass es für den Zuhörer angenehm, klar und präsent klingt.

Dies bewerkstelligt der Audio Engineer, indem er Störgeräusche herausfiltert und die Dynamik anpasst, sodass Stimmen druckvoll und gleichmäßig klingen. Auch spielt ein Stereopanorama eine wichtige Rolle, durch das eine räumliche Verteilung möglich wird und eine Lebendigkeit bzw. eine Positionierung unterschiedlicher Instrumente und Stimmen im Song erlaubt.

Selbstverständlich gehört zum Mixing auch ein kreativer Aspekt, da der Toningenieur Effekte einsetzen kann, um einen gewissen Sound zu erreichen. Auch die Klangfarbe eines Songs gehört zum kreativen Prozess, die durch Kompressoren und Equalizer ganz individuell geformt werden kann. Durch die Klangfarbe und den Einsatz bestimmter Effekte (Reverbs, Delay) können Emotionen vermittelt, unterstrichen und hervorgehoben werden.

Der Prozess nach dem Mixing nennt sich Mastering. Hierbei wird das Audioprojekt so bearbeitet, dass es auf unterschiedlichsten Wiedergabegeräten optimal klingt. Der Mix eines Songs legt das Fundament für das spätere Mastering. Dies bedeutet, dass sich Fehler sowie ein nicht ausbalancierter Mix später gravierend auf das Mastering auswirken und zu einem schlechten Endergebnis führen. Aus diesem Grund sollte dem Mixing im Produktionsprozess ein sehr hoher Stellenwert zugesprochen werden. Alles in allem ist der Mix in der Musikproduktion eine Schnittstelle zwischen technischem Wissen und kreativer Entfaltung.



Faktoren der Dauer eines Mixings im Tonstudio


Im Folgenden werden unterschiedliche Faktoren aufgezeigt, die die Dauer eines Mixings beeinflussen, sodass Musiker und Podcaster besser nachvollziehen können, warum ein Mix einen gewissen Zeitraum in Anspruch nimmt.


Anzahl der Spuren


Der Umfang des Projekts ist ein Hauptfaktor, der die Dauer des Mixings bestimmt. Mit Umfang ist konkret die Anzahl der Spuren gemeint. Je mehr Spuren das Audioprojekt beinhaltet, desto länger dauert auch die Bearbeitung. Wenn ein Sänger zum Beispiel alle Instrumente eingespielt hat und diese einzeln an den Produzenten schickt, muss jede Spur seperat gemixt werden. Zu den Instrumentals kommen dann noch alle Vocalspuren, sodass ein recht großes Projekt im Umfang von 25 bis 30 Audiospuren entstehen kann. Wenn jedoch ein Beat vorher von einem Beatproduzenten gemixt wurde, verkürzt dies selbstverständlich die Bearbeitungszeit, sodass nur noch eine Feinjustierung notwendig ist.


Qualität der Tonspuren


Die Qualität der Aufnahmen spielen ebenso eine wesentliche Rolle, wenn es um die Dauer des Mixdowns geht. Professionell aufgenommene Spuren erfordern weniger Bearbeitungszeit, da Störgeräusche nicht herausgefiltert werden müssen. Auch schlechte Akustikverhältnisse eines Raums liegen bei einer professionellen Aufnahme meist nicht vor, sodass hier ebenso Bearbeitungszeit gespart wird.


Erfahrung des Audio Engineers


Je erfahrener ein Audio Engineer ist, desto schneller weiß dieser, welche Tools für den besten Sound anzuwenden sind. Somit sind gute Klangergebnisse in viel kürzerer Zeit zu erreichen als bei Produzenten, die als Neulinge ein Tonstudio betreiben. Auch gehört zu den Erfahrungswerten, ob ein Audio Engineer eine Ausbildung absolviert hat. Denn Zertifikate bestätigen eine Qualifikation, wodurch auch ein schnelleres Arbeiten möglich sein wird.


Kreativität des Audio Engineers


Neben den technischen Aspekten kann sich der Audio Engineer auch kreativ austoben, um bestimmte Emotionen und Klangfärbungen zu erschaffen. Dieser Aspekt ist zeitlich nicht immer klar und eindeutig zu bestimmen, da Kreativität auch eine längere Zeit in Anspruch nehmen kann, wenn ausprobiert und experimentiert wird. Kreativität kann die Zeit des Mixings jedoch stark verlängern und ist ebenso ein wichtiger Bestandteil wie der technische Bereich.


Kommunikation zwischen Sänger und Audio Engineer


Auch die Kommunikation zwischen dem Kunden bzw. Sänger und dem Audio Engineer spielt eine wesentliche Rolle. Ist der Audio Engineer bei Fragen gut zu erreichen? Antwortet er innerhalb weniger Stunden? Gibt es Absprachen, die zu treffen sind?

Dies sind alles Fragen, die auf den Service im Tonstudio schließen lassen und auch für die Dauer der Bereitstellung eines Mixdowns relevant sind. Wenn der Kunde bzw. Sänger stets auf Antworten warten muss, dauert es selbstverständlich länger, bis er die erste Version eines Mixdowns vom Tonstudio bekommt. Demnach sollte der Audio Engineer stets leicht erreichbar sein und zeitnah antworten, um die Dauer des Produzierens zu verkürzen.


Anzahl an Revisionen


Die Anzahl an Überarbeitungen verlängert die Dauer des Produzierens bzw. des Mixings. Ist der Interpret mit der ersten gemixten Version zufrieden, dann kann direkt das Mastering beginnen. Sind jedoch Änderungswünsche vorhanden, muss der Audio Engineer nochmal den Song überarbeiten und an den Mix ran. Sollte der Sänger nach der Überarbeitung erneut Änderungswünsche äußern, wiederholt sich dieser Prozess. Je nachdem, wie intensiv die Überarbeitungen sind, verlängert dies die Zeit für den Mix im Musikstudio.



Durchschnittliche Dauer für einen Mix


Wie lange dauert es denn nun, einen Song zu mixen? Dies kann man so pauschal nicht beantworten, da jedes Projekt eine individuelle Bearbeitungsintensität aufweist und die Dauer von etlichen bereits beschriebenen Faktoren abhängt. Zudem sollte nicht außer Acht gelassen werden, dass auch der Audio Engineer Pausen für seine Ohren braucht und nicht jeden Tag konstant von morgens bis abends an dem Audioprojekt mixen kann. Pausen für den Audio Engineer sind essentiell, damit dieser im Mix an unterschiedlichen Tagen Qualitätskontrollen vornehmen kann.

Nichtsdestotrotz sind einige grobe Zeitwerte zu nennen die ein Audio Engineer für einen Mix im Musikstudio braucht.


Dauer eines Mix für eine Single


Ein Mixdown für eine Single kann je nach Bearbeitungsintensität zwischen einem Tag und drei Tagen in Anspruch nehmen. Ausschlaggebend ist meist die Anzahl der Spuren, da es sich um ein alleinstehendes Projekt handelt und sich demnach die Kommunikation zwischen Audio Engineer und Sänger in einem kleinen Rahmen befindet.


Dauer eines Mix für eine EP


Die Dauer eines Mix für eine EP (ca. 4 Songs) beträgt zwischen 7 und 12 Tagen. Der Vorteil bei einer EP ist, das der Audio Engineer und der Künstler gemeinsam länger an einem etwas größeren Projekt arbeiten und sich dadurch der Prozess der Kommunikation von Song zu Song beschleunigt. Man "grooved" sich als Team ein und kann so schneller bessere Ergebnisse erzielen.


Dauer eines Mix für ein Album


Geht man von einem Standardalbum aus (10-12 Songs), kann der Mix 14 bis 28 Tage dauern. Auch im Falle eines Albums beschleunigt sich mit aller Wahrscheinlichkeit der Mix von Song zu Song, da der Audio Engineer und der Künstler an einem musikalischen "roten Faden" arbeiten und Vorstellungen bzw. kreative Visionen offensichtlich werden.



Tipps für Sänger im Tonstudio


Es ist sehr ratsam, wenn der Sänger keinen Druck auf den Audio Engineer ausübt und diesem seine Zeit für einen qualitativen Mix lässt. Generell führt Zeitdruck dazu, dass dem Audio Engineer kein Freiraum für kreative Ideen gelassen wird, die das musikalische Projekt bereichern würden. Ungeduldiges Drängen, um Kosten zu sparen, wird sich letztendlich negativ auf die Qualität des Mixdowns auswirken. Auch entspricht Zeitdruck nicht einer gemeinsamen, respektvollen Zusammenarbeit, die zwischen Sänger und Audio Engineer vorherrschen sollte.



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